· 

Besuch in der Pandaklasse: Lernen und Fördern in der Intensivklasse

 

 „Welcher Tag ist heute? Welches Datum und wie ist das Wetter?“ – Mit diesem Ritual beginnt der Unterricht in der Pandaklasse in Frankfurt-Rödelheim. Zusammen mit Mareike Borger von der Beisheim Stiftung bin ich heute als ZuBaKa-Mitarbeiterin für Kommunikation zu Gast und bekomme einen Einblick in die Arbeit einer Intensivklasse. Hier lernen Kinder, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland sind. Manche sind erst wenige Monate hier, andere etwas länger. Ziel ist es, sie innerhalb von zwei Jahren auf den Wechsel in eine Regelklasse vorzubereiten.

Im Morgenkreis wird ein Ball reihum geworfen, und jedes Kind sagt, wie es ihm heute geht. Vor ihnen liegen drei Karten mit unterschiedlichen Smileys. „Ich heiße Jaklin, Bruk und Amir“, sagen die Kinder nacheinander. „Mir geht es gut, weil heute die Sonne scheint“, ergänzt ein Junge und lächelt. Manche zeigen nur auf einen der Smileys. Dann bekommen sie Unterstützung, um in Worte zu fassen, wie sie sich fühlen.

Nach dem Einstieg geht es weiter mit Wortschatzübungen zu Schulutensilien und Haustieren. Die Klassenlehrerin passt die Aufgaben individuell an, sodass jedes Kind Erfolgserlebnisse hat – besonders, wenn es stolz eine Antwort am Smartboard präsentieren kann. Währenddessen unterstützt ZuBaKa-Projektleiterin und Zukunftslotsin Anna einzelne Kinder gezielt und sorgt dafür, dass alle konzentriert mitarbeiten.

In der Pause erzählt die Klassenlehrerin von den bürokratischen Herausforderungen, mit denen Intensivklassen zu kämpfen haben. Viele Kinder haben lange Schulwege, weil es in Wohnortnähe keine Plätze gibt. Manche bräuchten mehr Zeit zum Ankommen, als die vorgesehenen zwei Jahre es ermöglichen. Und oft ist sie allein mit der Klasse, was es schwierig macht, sowohl Sprachanfänger*innen als auch fortgeschrittene Schüler*innen gleichermaßen zu fördern. Auch der Wechsel in die Regelklasse bringt neue Hürden mit sich: Die Kinder verlassen erneut ihre gewohnte Umgebung und müssen sich wieder neu einfinden.

In der anschließenden ZuBaKa-Einheit stehen die Jahreszeiten und ein vergangener Museumsbesuch auf dem Plan. Gemeinsam mit den Kindern bespricht Anna, was sie dort gesehen und erlebt haben, und geht noch einmal die Regeln durch – damit der nächste geplante Ausflug ins Kino besser klappt und alle zuhören. Ausflüge sind ein wichtiger Bestandteil des Bausteins AiSS. Hier können die Kinder ihren Horizont erweitern und lernen die Stadt besser kennen. Ohne ZuBaKa wären Ausflüge im Schulalltag kaum möglich.

Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Motivation die Kinder lernen und wie schnell sie Fortschritte machen. Trotz aller Herausforderungen wird hier sichtbar: Mit individueller Unterstützung, Geduld und einem sicheren Umfeld kann das Ankommen gelingen.

Das Projekt “Ankommen in Schule und Stadt”  wird gefördert durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die ODDO BHF, die Linsenhoff Stiftung und die Beisheim Stiftung.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0